Unverzagtes Engagement in Namibia

Liebe Grüsse aus Namibia

Aufgebaute Schule in Namibia

Liebe Freunde und Förderer, liebe Vereinsmitglieder und uns Wohlgesonnene,

Niemals aufgeben, stillstehen oder verzagen. Das war immer unser Motto und so ist es bis jetzt geblieben. Jeden Tag muß man neu beginnen  oder einfach unverzagt weitermachen. 

Das galt in den Jahren, in denen wir unter schwersten Lasten und Rückschlägen den Weg verfolgten und das werden wir beibehalten, solange es uns möglich ist.

Wieder kann ich einen guten Bericht vorlegen, was hier in der Region (ich sage immer: hinter den Bergen bei den "sieben" Zwergen = Kindern) errichtet und geleistet werden konnte durch die Hilfe und Unterstützung von so vielen Menschen mit Herz. 

Mittlerweile bewundern wir in gewisser Weise die Menschen hier, die einen starken Überlebenswillen haben, mit so wenig Mitteln sich und ihre Familien versorgen und zusammenhalten. Manchmal reden wir darüber, daß sie die Zivilisation quasi übersprungen haben ohne -zig Käsesorten, ohne unzählige Fernsehprogramme oder sonstige vermeintliche Errungenschaften. Sie verstehen die Zusammenhänge in der Natur nicht, die Kinder glauben, wie auch wir als Kleinkinder früher, daß die Sterne an den Himmel geklebt sind, aber sie haben natürliche Instinkte und einen starken Überlebenswillen. Sie waren immer frei und konnten ihren Authentizität bewahren. Auch wenn man mit Speck auch hier Mäuse fangen wollte und konnte - der harte, traditionelle Kern hat sich bis jetzt immer behaupten können. 

Unsere mittlerweile 33 Schulbauten, die wir organisieren und bauen konnten, werden dafür sorgen, daß die Kinder eine Grundausbildung bekommen. Vielleicht können sie ihr hartes Leben mit den Schulkenntnissen ein wenig erleichtern. Und wenn am Ende bei den meisten nur Schreiben, Lesen, ein bißchen Rechnen und der Sprachgebrauch des Englischen übrigbleibt. Bessere Chancen als ein Analphabet haben sie allemal.

Einige schaffen es sogar an die Highschool oder an die Uni. Auch dort unterstützen wir wo wir können.

Derzeit sind es 2 Schülerinnen und 3 Studenten. Diese Mittel müssen wir allerdings aus dem allgemeinen Spendenaufkommen schöpfen, wie auch die Lebensmittel für die Schulen, die nach wie vor zu spät, zu wenig oder gar nicht seitens des Governments bereitgestellt werden; ein ewiges Drama.

Grob gesagt braucht eine Schule mit 100 Kindern 50 kg Maismehl (einen Sack) am Tag plus andere Zutaten. Durchschnittlich bewegen sich die Schülerzahlen zwischen 150 und 300 Kindern,  mit 33 Schulen  multipliziert ergibt eine enorme Zahl (~50 bis 105 Säcke AM TAG ).  

Auch die Monatslöhne für die Volontäre, die im Garten helfen ( Reinigungsarbeiten, wässern und füttern des Geflügels) müssen zusammengeklaubt werden, damit sie mit dem Geld ihre Familien versorgen können. Arbeitsmöglichkeiten gibt es in der Region sehr spärlich. Nur wenige Ältere über 30/ 35 Jahre sprechen englisch und die meisten dieser Jahrgänge sind Analphabeten. So sind die Aussichten auf einen "Job"  äußerst gering. Verheerend wirkt sich die allgemeine Krise auf die Zahl der Arbeitsplätze aus. Durch den darniederliegenden Tourismus, an dem viele Zulieferbetriebe hängen, kommt es zu einer dramatischen Arbeitslosigkeit und ansteigender Kriminalität. Sehr zum Schaden dieses friedlichen Landes. Eine Eigenversorgung der Familien ist aufgrund der Trockenheit, die seit Jahren herrscht, kaum zu leisten. Derzeit versuche ich mich selbst in ein wenig Eigenversorgung, aber Schädlinge und die geringe Luftfeuchtigkeit wirken sich äußerst negativ aus. Planen kann man nichts - es sind alles Zufallstreffer, aber dann um so erfreulicher. 

Unser Workshop ist noch immer aktiv, insbesondere mit Automechanik und Reparaturen. Im Moment sind wir in Gesprächen,  daraus vielleicht doch ein Ausbildungszentrum zu machen. Ebenfalls  eine gewaltige Aufgabe, denn es bedarf Gebäude, Maschinen, Ausbilder und Unterkünfte, sowie eine rechtliche Grundlage für die Anerkennung der Ausbildungszeit. Dann wäre der Kreis von der Kindergartenzeit über die Schulausbildung bis zum Erlernen eines Berufes geschlossen. 

Liebe Freunde, trotz düsterer Aussichten wollen wir den Kopf nicht hängen lassen. Im Gegenteil, jetzt ist Stärke, Durchhalten und Kreativität gefragt. Vermutlich wird es demnächst noch schwerer werden. 

Wir sind in Gedanken immer bei  unseren Familien, die wir seit Mitte 2019 nicht gesehen haben. Wir sind in Gedanken bei Euch und verfolgen die Lage sehr genau. Für vieles gibt es kreative Auswege. 

Wir wünschen Euch ein friedliches Weihnachtsfest, frohe Weihnachten wäre sicher zu hoch gegriffen.

Wir bedanken uns für Eure dauerhafte Unterstützung für unser Projekt, das wir nun seit 1995 erfolgreich in vorzeigbare Ergebnisse verwandelt haben. 

Sehen und hoffen wir, daß 2022 nicht so wird wie befürchtet.

Wir umarmen Euch von Herzen

Eure

Gisela und Andreas